Rund um die Reise
Reiseberichte
China
China - Tibet - Nepal
Hallo Herr Linnekuhl,
liebes TSA-Team,
Die Reise hat mir und meinem Sohn sehr gut gefallen und wir haben tolle Eindrücke mitgenommen.
Nachfolgend finden Sie einen Reisebericht für Ihre Website und einen Reisebericht als
PDF-Datei, den ich in einem Heft
veröffentlicht habe.
Vom Reich der Mitte auf das Dach der Welt.
Am Anfang stand, nach einem Schweiz-Urlaub und einer Fahrt zum Jungfraujoch, nur die Idee: Wo wir (mein damals 14-jähriger
Sohn Kolja und ich) doch jetzt den höchsten Bahnhof in Europa besucht haben, könnten wir doch beim nächsten Mal den höchsten
Bahnhof der Welt anfahren - und da ich sowieso einmal nach Tibet und Nepal wollte, begannen wir lockere Planungen und sammelten über
zwei Jahre Informationen für eine Reise mit der Tibet-Bahn.

Der höchstgelegene Bahnhof der Welt - auf der Route der Tibet-Bahn
Wir haben einige Anbieter in Augenschein genommen und haben uns dann, auch wegen meinen guten Vorerfahrungen bei Reisen nach Asien, für eine Privat-Reise mit
TSA-Reisen aus Fürth entschieden.
Als der grobe Rahmen stand, hatte ich bis kurz vor Abfahrt noch kleine bis mittelgroße Sonderwünsche, die vom TSA-Team alle zur vollsten Zufriedenheit gelöst und gebucht werden
konnten.
Unsere Stationen sollten sein: Peking, Xi'an, Lanzhou, Xining,
Lhasa, Shigatse, Mt. Everest und Kathmandu.
Wir wollten keine Inlandsflüge, sondern alles per Zug oder Auto erkunden. Die Reise musste vom 07.10.-25.10.2016 stattfinden, da uns die Schule meines Sohnes drei Tage „Sonderferien“ zu den
Herbstferien genehmigt hatte.
Somit hatten wir 17 Tage für die ca. 5.000 km von Peking nach Kathmandu und für den jeweils ca. 11.000 km Flug von
Düsseldorf über Abu Dhabi nach Peking. Nicht viel Zeit für eine solche Strecke mit so viel Sehenswertem,
aber die Rahmenbedingungen waren nicht veränderbar.

Der Potala-Palast in Lhasa bei Nacht
m August kam dann die Meldung, dass die Grenze zwischen Tibet und Nepal doch nicht für Touristen geöffnet wird. Seit dem schweren
Erdbeben in Nepal in 2015 waren die Grenzübergänge für Touristen geschlossen worden.
Also mussten wir doch einen weiteren Flug buchen und zwar von Lhasa nach Kathmandu und nach dem Besuch des
Mt. Everest Base-Camp mit dem Auto nach Lhasa zurück fahren. Leider nicht zu ändern und gut das TSA-Reisen einen passenden Flug und die
Änderungen kurzfristig organisieren konnte.

Blick auf den höchsten Berg der Erde, den Mt. Everest
Zu der Zeit konnten auch unsere letzten Wünsche erfüllt werden. Eine Radtour auf der 14 km langen Stadtmauer in Xi'an und eine Besichtigungstour in
Kathmandu als Tagestour mit dem Mountain-Bike.
Jetzt konnte es losgehen, Visa und Voucher lagen vor, Vater und Sohn waren geimpft, Kolja auch gegen Tollwut (wegen Hunde in Tibet
und Affen in Kathmandu), alle Reiseunterlagen waren kopiert und zusätzlich noch als PDF im Tablet und die Koffer waren gepackt.

Entspannte Fahrradtagestour durch Kathmandu
Der Flug mit Etihad-Airways war super und pünktlich, aber mit sehr wenig Schlaf kamen wir am Samstag um 8:50 Uhr am Pekinger Flughafen an. Der
Flughafen wurde zur Olympiade 2008 eröffnet, hat das größte Flughafengebäude der Welt, man fährt mit einer S-Bahn zur Gepäckausgabe und trotzdem ist er für das Flugaufkommen
schon wieder zu klein und es ist ein weiterer neuer Flughafen in Bau.
Um keine Zeit zu verlieren begannen wir gleich mit Programm: Große Mauer bei Mutianyu und am Nachmittag noch das Gelände des
Olympiaparks. Bei besten Wetter und angenehmen Temperaturen hatten wir einen wunderbaren Einstieg und unsere Deutsch sprechende Reiseleiterin Jianmen führte
uns mit viel Begeisterung und Humor durch den Tag.

Zwischenstop in Mutianyu zum Besuch der Großen Mauer
Am nächsten Tag wünschte ich gleich eine ziemlich große Programmänderung und Jianmen erledigte alles perfekt. So bestand der zweite Tag aus Kohlehügel,
Trommel- und Glockenturm, Tian'anmen, Verbotene Stadt und unser besondere Wunsch, das
Eisenbahn-MuseumDongjiao (da war Jianmen und der Fahrer auch noch nie) und dann ging es nach dem Abendessen zum
Bahnhof und mit dem Nachtzug nach Xi'an.
Chinesische Bahnhöfe sind abgeriegelt wie bei uns Flughäfen. Taschenkontrolle bereits vor dem Eingang, ohne Pass, Visum und Fahrkarte kommt keiner ins Gebäude. Dann noch mehrfach Pass- und
Fahrkartenkotrolle bevor man aus dem Warteraum auf sein Gleis darf. Nur in Xi'an schafft es unser Guide, uns bis zum Zug zu begleiten; Meistens war vor dem
Gebäude oder vor dem Warteraum für das entsprechende Gleis, Endstation.

Wunschziel in Peking, das Eisenbahn-Museum Dongjiao
In Xi'an ging es nach einer kurzen Stadtbesichtigung zur Fahrradtour ohne Guide auf der Stadtmauer. Tolles Erlebnis, die Bewegung machte Spaß und
wir sahen viel von der Altstadt.

In Xi'an läd eine Fahrradtour auf die Stadtmauer
Nachmittags ging es zum Han-Yang-Ling-Mausoleum des dritten Kaisers Chinas und danach noch zur großen Moschee und auf den Markt ins
muslimische Viertel.

Das Han-Yang-Ling-Mausoleum
Am nächsten Tag Terrakotta-Armee und Große Wildganspagode. Den Abend ließen wir mit einer absolut empfehlenswerten Wasser-, Klang- und Lichtshow auf dem
großen Platz vor der Wildganspagode ausklingen, bevor wir zum Nachtzug nach Lanzhou gebracht wurden.
Xi'an war unter der Qin-Dynastie (221 v. Chr.) die erste Hauptstadt des Kaiserreichs Chinas und im Verlauf von 1.120 Jahren immer wieder
Hauptstadt eines Kaiserhauses. Die Stadt und die viele Sehenswürdigkeiten sind einfach grandios und zwei Tage viel zu kurz.


Impressionen Xi'ans: Markt im muslimischen Viertel, Trommelturm und Unterhaltungsshow vor der Wildganspagode
Als wir in Lanzhou ankamen, mussten wir wieder eine Programmänderung vornehmen, diesmal aber ungeplant. Kolja konnte die ganze Nacht im Zug nicht
schlafen und auch die Reisetabletten halfen bei der weiteren Autofahrt zum Gelben Fluss nicht. Ihm wurde sehr übel und unser Programm sah auch noch eine Fahrt mit dem
Schnellboot auf dem Gelben Fluss zum Grottentempel Bingling vor. Wir brachen ab und unsere Reiseleiterin plante auf der Rückfahrt nach
Lanzhou ein passendes Alternativprogramm für uns.
Am Nachmittag ging es in einem Hochgeschwindigkeitszug nach Xining.
Das Hotel in Xining machte von außen und innen den bisher besten Eindruck, aber das Badezimmer haben wohl „Schildbürger“ geplant. Die Dusche links, der Abfluss aber
rechts unter dem Waschtisch und leider ist das noch nicht mal der tiefste Punkt im Bad. Nach einmal duschen war alles nass und ein Teil des Wassers blieb immer stehen.
Zur Besichtigung des Kumbum-Klosters fuhr noch eine Polin mit, die in Shanghai wohnt und arbeitet. Im Kumbum-Kloster wurde
Meister Tsung Kha Pa geboren, der als Gründer der Gelugpa-Sekte (Gelbmützen
) des tibetischen Buddhismus
gilt. Diese buddhistischen Klöster sind schon grandios anzuschauen, die vielen Farben, die Golddach-Tempel, die riesige Buddha-Statuen und überall riecht es nach Kerzen aus
Yak-Butter. Dieser Geruch begleitete uns in ganz Tibet.
Am frühen Nachmittag betraten wir den hochmodernen Bahnhof von Xining und starteten unser Abenteuer Tibet-Bahn
. 2006 fertig gestellt ist sie
die höchstgelegene Bahnstrecke der Welt, der höchste Pass (Tanggula) ist auf 5.220 Meter Höhe und der höchste Bahnhof liegt auf 5.068 Metern. In 21 Stunden ging es
in die tibetische Hauptstadt Lhasa.
Bisher hatten wir auf den Bahnhöfen und den Zügen keine Westeuropäer getroffen, doch diesmal saß Herbert aus Österreich in Nebenabteil. Eine sehr nette
Begegnung und bei Kaffee und Keksen erzählten wir uns unsere bisherigen Reiseerlebnisse. Die Fahrt war einmalig schön, die Landschaft traumhaft, das Wetter total wechselhaft – kurz und gut ein
absolutes Highlight.

Einzigartige Bahnstrecke, großartige Landschaft - an Bord der Tibet-Bahn
Lhasa liegt auf 3.658 Metern, deshalb sollte man am ersten Tag keine großen Anstrengungen unternehmen, sich viel Ruhe gönnen und viel trinken. Trotzdem hatten wir
beide leichte Kopfschmerzen, aber eine alles in allem gute Nachtruhe. Anderen Hotelgästen ging es in der ersten Nacht deutlich schlechter.
Am ersten Tag besuchten wir mit Guide und öffentlichen Verkehrsmittel die Klöster Drepung und Sera, am zweiten Tag zu Fuß den
Jokhang-Tempel und den ehemaligen Sitz des Dalai Lamas, den Potala-Palast.
Den dritten Tag hatten wir uns freigehalten und so konnten wir ohne Guide durch die Stadt schlendert, einkaufen und essen gehen. Die Polizeipräzens in Lhasa ist groß
und vor jeder größeren Sehenswürdigkeit werden die Taschen und Rücksäcke durchleuchtet, wie am Flughafen.
Am zweiten Tag war ein buddhistischer Feiertag und besonders viele Pilger in der Stadt, die den Jokhang-Tempel im Uhrzeigersinn umrundeten und andere heiligen Stellen
in Lhasa besuchten.
Lhasa hat uns sehr beeindruckt, die vielen unterschiedlichen Menschen, die vielen Trachten, der Laden mit tibetischer Handwerkskunst neben dem Apple-Store – sehr viele
verschiedene Eindrücke auf einmal, - wir brauchten unsre Ruhephase um das alles zu verarbeiten. Und unsere Lieblingsspeise hatte wir nun auch gefunden, - Momos
- gedämpfte oder
frittierte Teigtaschen, gefüllt mit Yak-Fleisch, Gemüse oder Kartoffeln. Alle gleich lecker.


Eindrücke aus Lhasa: Der Bakhor Platz mit Potala-Palast, Metzgerstand und buddhistische Pilgerin
Dann ging auf eine mehrtätige Tour übers Land, Richtung Mt. Everst oder Mt. Quomolangma, wie die Tibeter sagen, am ersten Tag über den
Khamba-La-Pass (4.640 m) mit Blick auf den unglaublich schönen Yamdrok-Tso-See, dann nach Gyanste (Besichtigung des
Pelkhor-Klosters) und zum Ende des ersten Tages: Shigatse.

Nach Passage des Khamba-La-Passes: Blick auf den Yamdrok-Tso-See
Am nächsten Tag geht es über die Pässe Yalung La (4.520 m) und Gyathso La (5.220 m). Immer wieder gibt es auf der Strecke Checkpoints. Manchmal werden unsere
Pässe und Permits verlangt, manchmal muss der Guide nur den Wagen melden. Die Zeit wird notiert und wir dürfen den nächsten Checkpoint erst in der vorgegeben Zeit wieder passieren.
Damit will man das oft verhängte Tempolimit von 40 km/h durchsetzen. Daran hält sicher aber trotzdem keiner. Alle fahren so schnell wie sie wollen und machen dann eine entsprechende Pause.
Nach dem Gyathso La beginnt der Mt. Everest Nationalpark und schon nach kurzer Fahrt können wir ihn zum ersten Mal in der Ferne sehen. Das Wetter ist perfekt,
wir haben gute Sicht und ich bekomme beim Anblick eine Gänsehaut am ganzen Körper. Der Guide hatte uns nicht gesagt, dass wir den Everest heute schon so toll sehen
werden.
Wir übernachten in Shegar (Tingri) Das Hotel ist ganz o.k. Dafür das es als einfache Unterkunft beschrieben worden ist. Und kaum zu glauben aber
wahr. Hier draußen in der Pampa und auf 4.213 Meter Höhe haben wir das beste W-Lan seit unserer Ankunft.
Bei meinen Spaziergang durch das Dorf sah es eher so aus, wie bei uns in den 60er Jahren und unterwegs haben wir noch Bauern gesehen, die mit ihren Tieren gepflügt haben. Einige Bilder bekommt
man in China nicht zusammen.

Die lokalen Bauern bringen die Gerstenernte ein
In Shegar ist frühes Aufstehen angesagt – um 4.30 Uhr klingelt der Wecker, Frühstück eine Stunde später - Um 6.00 Uhr starten wir zum Everest – kurz
darauf der nächste Checkpoint. Diesmal müssen wir alle raus, es ist Personenkontrolle. Wir kommen als erstes Auto im Mt. Everest-Base Camp an und dürfen bis zur Aussichtstelle
weiterfahren. Die Shuttlebusse fahren noch nicht. Wir sehen den Everest als die aufgehende Sonne seine Spitze küsst. Es ist verflucht kalt, aber da wird einem trotzdem warm ums
Herz. Keine Wolke am Himmel. Solche Tage sind äußerst selten hier. Das Glück ist wahrlich mit uns.

Erhebendes Erlebnis: Das Mt. Everest Base Camp
Danach schauen wir uns noch das Kloster Rongbuk an – immer mit dem Everest im Hintergrund. Über die irreste Passstraße die ich je gesehen habe, geht es zurück
zum Pang-La-Pass und dann komplett zurück bis nach Shigatse. Vom Pang-La-Pass hat man eine unglaubliche Aussicht über die
ganzen Sieben- und Achttausender. Nach der Besichtigung des Tashilhunpo-Klosters geht es zurück nach Lhasa.
Nach einer sehr strengen Prüfung von Gepäck und Papieren können wir für den Flug nach Kathmandu einchecken. Auf der Startbahn starten und landen aber dauernd
Armeeflugzeuge. Ob deshalb, oder warum auch immer, unser Flug hat fast zwei Stunden Verspätung. Der Flug über den Himalaja entschädigt aber für alles – da ist es, das
Dach der Welt.

Beeindruckendes Hochgebigspanorama und Flug über den Himalaja
In Kathmandu werden wir im perfekten Deutsch von Rakesh begrüßt, unserem Guide für Kathmandu. Wegen der
Verspätung ändern wir das Programm und machen nur noch eine kleine Besichtigung von Patan.
Am nächsten Tag steht die Besichtigung von Swayambhunnath, Pashupatinath und Boudhanath an, aber nicht wie
üblich mit dem Auto und Driver und Guide, sondern mit Guide und auf Mountainbikes.

Auch das erste Mal für unseren Guide Rakesh. Er selbst fährt Fahrrad und kennt
Kathmandu wie seine Westentasche, aber mit Touristen hat er so etwas noch nicht unternommen. Linksverkehr und dazu Fußgänger, Tiere, Mopeds, Motorräder, Autos und
LKW’s oft gleichzeitig auf der Straße und kaum jemand hält sich an Regeln, das ist schon eine anspruchsvolle Aufgabe, aber es klappt auf Anhieb viel besser als gedacht. Besorgen uns noch
Mundschutz, denn die Luft ist schlecht. Das Programm ist locker mit dem Fahrrad zu bewältigen. Wir machen noch viele Abstecher und Besorgungen und Rakesh fährt mit uns Wege,
die wahrscheinlich bisher kaum ein Tourist gesehen hat.

Gesicht Kathmandus: Der Sadu
Am Hotel zurück sind wir überglücklich und voller Adrenalin. Ganz anders als bei den Stadttouren im Auto, waren wir die ganze Zeit höchstkonzentriert und absolut aufnahmefähig. Wir haben die Stadt
mit allen Sinnen wahrgenommen.
Am letzten Tag schlendern Kolja und ich ohne Guide durch Thamel, schauen, stöbern, kaufen und fotografieren noch das Gewimmel auf diesen
Einkaufsstraßen.
Dann ging es zum Flughafen und über Abu Dhabi wieder zurück nach Deutschland. Eine phantastische Reise ging zu Ende. Sie war vor
Ort perfekt organisiert.
Die Gegensätze zwischen Tradition und Moderne sind permanent sichtbar und man bekommt es oft nicht richtig zusammen. Und wenn einem das in Peking schon so stark
auffiel, verstärkte sich es in Lhasa nochmal um einiges. Pilger die von weit her zu Fuß und noch dazu mit tausenden von Niederwerfungen bis nach
Lhasa laufen, und dann wie selbstverständlich mit ihrem Smartphone schreiben, telefonieren und fotografieren. Wir haben viele nette Menschen kennengelernt und für die
knappe Zeit auch vieles rechts und links neben den Sehenswürdigkeiten gesehen.
Kathmandu und Nepal sind durch das Erdbeben wirklich stark getroffen worden und mit ihren Möglichleiten wir es noch sehr lange dauern,
bis alle Schäden behoben sind, aber es ist immer noch eine faszinierende Stadt.
Manfred Hiller
Kolja Nagel
Wir bedanken uns bei Ihnen für die Einsendung Ihres Reiseberichts!