Reisebericht Georgien 2011
Sehr geehrter Herr Linnekuhl,
wenn auch etwas verspätet die Auswertung unserer Georgien-Reise 2011(4.6-17.6.2011).
Nach unserer Ankunft am frühen Morgen brachte uns ein Taxi in das scheinbar relativ unbekannte Hotel City. Das Hotel in der Altstadt
(in der Nähe vom Platz der Freiheit) ist ruhig gelegen, ordentlich und preiswert, nur das Frühstück ist verbesserungswürdig.
Mit unseren Bekannten fuhren wir nach Zinandali und haben dort den Landschaftspark und das Museum des Ortes besichtigt.
Am Nachmittag besuchten wir die Burg Gremi, Rundgang mit deutschsprachiger Führung. Am nächsten Tag Rückfahrt nach Tbilissi mit
Zwischenstopp in Sighnaghi, eine sehenswerte und sehr gut restaurierte Stadt, mit begehbarer Stadtmauer.
Am Dienstag früh startete dann die Rundreise. Da der bestellte Wagen leider eine Panne hatte, wurde kurzfristig ein anderer Wagen
und Fahrer von der Reiseleiterin eingesetzt. Dann Fahrt nach David Garedscha, herrliches Wetter und wirklich beeindruckende
Höhlenmalereien und sehenswerter Klosterkomplex.
Kloster David Garedscha
Danach Fahrt nach Telavi und Unterkunft in einem neuen Privatquartier sehr nette Leute, gute Verpflegung).
Nächster Tag war Kirchentag! Da wir nicht kirchlich erzogen wurden und bei der Reiseauswahl um viel Natur und wenig Kirchen gebeten
hatten war die Besichtigung von 6 Kirchen an einem Tag schon sehr ermüdend.
Kloster Dschwari
Die Gebäude sind meist sehr alt und teilweise Unesco Welterbe und gehören dadurch wohl einfach zu einer Georgien Rundreise.Übernachtet wurde in Gudauri
einem kleinen Wintersportort.
Am nächsten Morgen Fahrt nach Stephansminda (Kasbegi) und Wanderung zur Gergeti Kirche. Der Gipfel des Kasbeg ist leider tagsüber meist mit Wolken verdeckt und nur
früh oder abends gut zu sehen, eine Übernachtung vor Ort wäre empfehlenswerter.
Berg Kasbek
Die Wanderung oder eine Fahrt zur Kirche ist ein absolutes Muss, die Aussicht bei schönem Wetter spektakulär, für uns ein Höhepunkt der Reise! Die Weiterfahrt zur
russischen Grenze durch die Darjali-Schlucht empfanden wir nicht sonderlich beeindruckend und ist nur bei schönem Wetter zu empfehlen.
Am nächsten Tag Fahrt nach Achalziche mit der Besichtigung der Höhlenstadt Uplisziche und einem Abstecher nach Gori und
Borjomi.
Höhlenstadt Wardsia
Die Übernachtung im Hotel Bonadea war sehr enttäuschend, die Angestellte sehr unfreundlich, die hellhörigen Zimmer in einem eher schlechten Zustand für ein noch junges
Hotel. Dazu kam noch die Feierlichkeiten einer armenischen Hochzeit bis in den frühen Morgenstunden und unser bestelltes Frühstück war nicht vorhanden, da die verantwortliche
Küchenkraft einfach früher nach Hause ging!
Die von TSA empfohlene Privatunterkunft wäre die bessere Alternative gewesen, die Leute nett und die Zimmer sehr schön.
Am Tag dann die Besichtigung der Höhlenstadt Wardsia, beeindruckend durch die Größe und dem guten baulichen Zustand(sehenswert!). Am Nachmittag dann
Änderung des Programms, wir weigerten uns nochmal im Hotel Bonadea zu übernachten und die Reiseleiterin organisierte eine weitere Übernachtung in Kutaisi.
Markt in Kutaisi
Am 12.Juni Besichtigung des Gelati Klosters und der Grotte Sataplia. Durch die 2. Übernachtung in Kutaisi hatten wir den Nachmittag zur freien Verfügung, den
nutzten wir zur Besichtigung des Marktes. Die Vielfalt der Früchte sowie andere für uns teilweise unbekannte Waren ist beeindruckend. Wir kauften Tschurtsch-chela(Walnüsse mit
getrockneten Traubensaft überzogen), getrocknetes Obstmus (gut geeignet zur Einnahme bei Erkältung) und Tomatensamen.
Am 13. Juni dann 7 Stunden Fahrt nach Mestia im Geländewagen und anderen Fahrer.
Mestia
Die Straße ist anfangs noch gut, später aber eine ewige Baustelle und die Fahrt sehr anstrengend. Das Hotel Svaneti war mit kleinen Abstrichen in Ordnung, das leider ausgebuchte
Hotel Tetnuldi scheint begehrter zu sein.
Am nächsten Tag Fahrt nach Uschguli nur Anfangs auf Straßen, später nur noch schlechte Feldwege und insgesamt sehr anstrengend. Vom Reisebüro wurde uns eine
zusätzliche Begleiterin gestellt, die über mehr Ortskenntnis verfügen soll, sie begleitete uns durch Uschguli, die Kirche war verschlossen, der Ort insgesamt nicht besonders
sehenswert. Die typischen Wehr- und Schutztürme kann man auch in Mestia sehen! Die Fahrt nach Mestia wird sicher leichter, wenn die Straße fertig
gebaut ist. Im Nachhinein ist der Aufwand von 2 Reisetagen für einen Tag Mestia/Uschguli doch sehr hoch und man sollte sich dessen auch bewusst sein!
Am 15.6 dann die 10 Stunden Rückfahrt nach Tbilissi, das Ende der Rundreise und Verabschiedung von Fahrer und Reiseleiterin.Wir übernachteten noch 2 Nächte im
Hotel Tori, zentral am Park gelegen und international besucht.
Am Donnerstag hatte uns unsere Reiseleiterin noch eine Besichtigung der Schatzkammer mit deutscher Führung organisiert, die Angestellte führte uns durch das Museum, erklärte uns
alles und verabschiedete sich mit den Worten: "Sie sind jetzt müde und ich auch". Damit war die Führung beendet! Wir erinnern uns noch gern daran. Zuletzt wanderten wir noch zur
Sameba Kathedrale, sehenswertes Gebäude in der Nähe des Präsidentenpalastes.
Sameba Kathedrale
Über die Reiseleiterin Maia Garutschawa können wir nur Gutes berichten, sie war immer gut gelaunt, vielseitig informiert, hat ihr Land stets positiv dargestellt und uns mit ihrer
netten Art begeistert. Wir haben uns auch bei ihrer Agentur mit folgender Mail für ihre Reiseleitung bedankt.
"wir hatten das Glück vom 7.-15.06.20011 an einer Rundreise durch Georgien unter Leitung von Maia Garutschawa teilzunehmen. Die lebensfrohe, nette junge Frau
präsentierte uns ihr Land in eindrucksvoller Weise und sehr guter deutscher Sprache. Sie verfügt über ein scheinbar unerschöpfliches Geschichtswissen, sowie eine
ausgezeichneter Allgemeinbildung. Sie war für uns jederzeit erreichbar und beeindruckte uns durch ihr Engagement. Durch ihre individuelle Betreuung war es uns möglich viel über
das Land und die Menschen zu erfahren. Wir werden die gemeinsame Zeit mit Maia in guter Erinnerung behalten. Ihre Agentur kann sich glücklich schätzen, über eine solche
Mitarbeiterin zu verfügen."
Auf die Frage zum allgemeinen Preisgefüge muss man zwischen Tbilissi und dem Rest Georgiens unterscheiden, in der Hauptstadt sind die Preise ähnlich
wie bei uns, aber auf dem Lande deutlich günstiger. Ein Rentner bekommt nach unseren Informationen im Monat 100 Lari(42 €!!!), unsere Bekannten gehören vermutlich aber eher zur
Mittelschicht und können recht gut leben. In den Straßenunterführungen und an den Eingängen der Kirchen wird oft gebettelt oder mit Kleinigkeiten gehandelt.
Auch wenn es immer wieder erwähnt wird, die georgische Gastfreundlichkeit ist einfach einmalig!
Ich hoffe ihnen nutzen unser persönliche Eindrücke, es hat uns in dem Land wirklich sehr gut gefallen. Wir haben mit ihrer
Reiseplanung viele schöne Seiten des Landes kennen gelernt.
Mit freundlichen Grüßen Angela und Ralf Bernhardt
Wir bedanken uns bei Ihnen für die Einsendung Ihres Reiseberichts!