Rund um die Reise Reiseberichte Russland


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Und wieder lockt Sibirien!

Lieber Herr Linnekuhl jr.,

Endlich Urlaub! - Und das dritte Mal reisen wir nach Sibirien! Vom Flughafen Dresden starteten wir Richtung Moskau, stiegen dort in das Flugzeug um, welches uns bis Irkutsk brachte. Dort angekommen, wurden wir bereits durch einen Mitarbeiter der dort ansässigen Partner-Agentur empfangen. Nachdem die organisatorischen Dinge erledigt waren, konnten wir unsere Koffer holen (Hurra! Es war alles von Dresden in Irkutsk angekommen!) Alles wurde in den Pkw geladen, und unser Fahrer Alexey brachte uns bis zur Fähre. Diese ist kostenlos, weil sie als weiterführende Straße genutzt wird.

Baikal - wir sehen dich endlich wieder!!

Angekommen auf der Insel Olchon, wurden wir schon von einem anderen Fahrer, Valerij, begrüßt. Er fuhr uns zu unserer Unterkunft nach Chuschir. Wir wurden samt unserem Gepäck mächtig durchgeschüttelt, und die Müdigkeit war erst einmal weg! Teerstraße gibt es nämlich keine. Wir fuhren auf Schotterpisten und manche Autos suchten sich einen Weg neben der Straße. Wir fühlten uns wie in einer anderen Welt und ab und zu erspähten wir einen Blick auf den Baikalsee. Erschöpft und froh, nach ca. 24 Stunden endlich am Ziel zu sein, bezogen wir unser Quartier bei Igor und Vera Schramko. Nach einem kleinen Begrüßungs-Imbiss gingen wir Chuschir erkunden. Das leckere Abendessen und die Banja ließen uns auch bald auf den harten Betten einschlafen.

Chuschir: Gästehaus und Banja bei Igor und Vera Schramko

Der Speise und Aufenthaltsraum unserer Unterkunft

Am nächsten Tag gingen wir Richtung Strand, machten einige Fotos und erholten uns beim Bad im Baikalsee (bei ca. 20 Grad Wassertemperatur) und am Strand in der Nähe des Schaman-Felsens. Bei schönem Wetter kann man die gegenüberliegende Uferseite sehen, aber es wüteten gerade die Waldbrände, so daß die Sicht "vernebelt" war und wir die grandiose Landschaft leider nicht bewundern konnten.

Zurück bei Vera erkundigten wir uns über Ausflugsmöglichkeiten. Unser Sohn dolmetschte für uns, da er als einziger unserer Familie russisch spricht. Unsere Gastgeber waren überrascht und wurde für seine gute Aussprache gelobt. Uns wurde gesagt, dass sie auch englisch verstehen.

Wir hatten uns für eine Exkursion zum Norden der Insel entschieden

Am folgenden Tag wurden wir nach dem Frühstück mit einem UAZ (geländegängiges Allrad-Fahrzeug) von unserer Unterkunft abgeholt und es ging über teilweise abenteuerliche Wege über Schotter, Stock und Stein und mehreren Zwischenstopps an sehenswerten Plätzen bis Choboj (nördlichster Punkt Olchons).

Mit dem UAZ auf abenteuerlich Trassen nach Choboj

Während wir das Nordkap erkundeten, bereitete unser Reiseführer und Fahrer Alexander eine Fischsuppe (Ucha) mit Omul zu. Es war sehr lecker!

Ergebnis der Kochkünste unseres Fremdenführers Alexander: Fischsuppe Ucha

Nach dem Mittagessen fuhren wir weiter, zuerst nach Busuur, dann zum sogenannten Liebesfelsen und zurück nach Chuschir. Unser Reiseführer fragte immer nach, ob wir auch alle seine Erklärungen verstanden hatten, da unser Sohn ja übersetzen musste. Das fanden wir sehr nett. Oftmals erzählte er vieles noch einmal in für unseren Dolmetscher verständliche Worte. Großes Lob!

Abends buchten wir bei Vera für den nächsten Tag eine Exkursion mit dem Schiff.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück gingen wir zum "Hafen". Dort war ein Ausflugsschiff und es warteten bereits viele Leute. Nach einiger Wartezeit durften wir auf das Schiff und es legte endlich ab. Wir schipperten lange Zeit entlang der Küste Olchons bis wir an der kleinen, unbewohnten Insel Ogoj anlegten. Dort gibt es eine heilige Stätte der Buddhisten. Außerdem ist von dort auch ein sehr schöner Aussichtspunkt. Nur leider hielt sich der Nebel durch die Waldbrände hartnäckig! Wir gingen zurück zum Schiff und es ging weiter bis ans Festland zu einer heiligen Quelle. Gleich daneben waren ein paar Flammen zu sehen! Einige löschten mit einer Flasche voll heiligen Wassers einige Brandherde, was sich jedoch als aussichtslos erwies.

Schifffahrt auf dem Baikalsee: heilige Insel Ogoj

Nach dem Ausflug zur Insel Ogoj gab es auf dem Schiff Mittagessen und anschließend wurden die Möwen gefüttert.

Abends beschlossen wir, dass wir am nächsten Tag eine Exkursion zum Süden der Insel machen wollen. Also buchten wir das gleich noch dazu.

So ging es am nächsten Morgen nach dem Frühstück wieder mit dem Geländewagen los. Wir wurden auch wieder von unserer Unterkunft abgeholt. Leider sprach der Fahrer sehr schnell, sodass wir kaum etwas verstanden. Wir hielten an einem vom Baikalsee abgetrennten See (Chonchoi See), an einer einsamen Birke, die einmal einen Dorfmittelpunkt darstellte, an Resten einer 800jährigen Mauer, die für eine Fähranlegestelle zerstört wurde, an einem Sattelpunkt, wovon wir zu einer kleinen Klettertour aufbrachen, dann zu einem See, der wie ein Herz aussah und weiter zu unserem Mittagsplatz am Strand, von wo aus man bis zum Südkap laufen konnte.

Tour um den Baikal beschert uns den Anblick eines herzförmigen Sees

Es gab wieder Ucha und Tee. Nach dem Mittag fuhren wir zu einem Felsgebilde, das "die Festung" genannt wurde, sowie zu einem heiligen Felsen, in dem ein Mann und eine Frau vereint sein sollen und zu Stein erstarrt. Von dort konnte man zu einer schönen Bucht absteigen und baden. Aber wir beobachteten das Treiben von oben. Dann ging es zurück nach Chuschir.

Rund um den Baikalsee: Felsgebilde "die Festung" und aparte Bucht

Heute ist schon unser letzter Tag auf Olchon! Nach dem Frühstück und Verabschiedung von Fam. Schramko, Hund und Katzen brachte uns ein Taxi wieder bis zur Fähre. Am anderen Ufer angekommen wartete schon der nächste Fahrer (zu unserer überraschung wieder Alexej) und fuhr uns bis zu unserer Gastfamilie durch das Irkutsker Straßengewirr. Die Gastfamilie wohnte in der 4. Etage und wir wuchteten unsere Koffer nach kurzer Begrüßung zu Tanja in die Wohnung. Wir bezogen das Kinderzimmer und ließen uns Adresse und Telefon-Nr. für alle Fälle geben und machten uns auf zum Stadtbummel. Wir waren vor 4 Jahren schon einmal in Irkutsk und staunten nicht schlecht über die positiven Veränderungen. Vieles wurde saniert, repariert und neu gebaut. Auch eine Touristenroute durch die Stadt zu Denkmälern und Sehenswürdigkeiten war uns neu. Im Zentralmarkt kauften wir noch ein paar Lebensmittel für die nächsten Tage ein.

Am nächsten Morgen gab es leckeres Frühstück mit netter Unterhaltung von Tanja. Wir schauten nicht auf die Uhr und plötzlich klingelte es an der Tür. Von Tanjas Wohnung wurden wir abgeholt und durch das Straßengewirr mit vielen Umleitungen bis zum Bahnhof gefahren. Unser Begleiter ging bis zum Bahnsteig mit uns und dann stiegen wir in die Transsib ein. Die Koffer verstauten wir unter der Sitzfläche und machten es uns für die nächsten ca. 30 Stunden im Abteil bequem. Ein junges russisches Mädchen namens Jewgenija war ebenfalls mit im Abteil. Die Betten waren bezogen, das Mittagessen vertilgt und jetzt freuten wir uns auf die endlosen Wälder, kleinen Dörfer und großen Städte, die wir "vorbeifliegen" sahen. Eisenbahnfans schlägt das Herz höher bei so vielen interessanten Sachen, die es während der Fahrt und bei Stopps auf Bahnhöfen zu entdecken gibt. Abends spielten wir bis in die Nacht hinein das Kartenspiel UNO mit Jewgenija und tranken Tee, welcher uns die Provodniza servierte. Wir fuhren bis nach Novosibirsk, wo wir ein paar Tage bei unseren russischen Freunden verbrachten.

Die Organisation war wie bei den vergangenen Reisen wieder hervorragend! Die Unterkünfte waren alle sauber, ordentlich und wir fühlten uns überall wohl. Auch das landestypische Essen hat uns immer gut geschmeckt.Vielen Dank allen Organisatoren von TSA Reisen für die gelungene Reise!

Familie Liebscher, Baikalsee Insel Olchon, 2015
Hier alle Informationen zu dieser Reise


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