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Moskau bis Peking 2005


Hallo, Herr Fischer,

nun sind wir morgen schon eine Woche wieder zurück.
Es war eine sehr schöne Reise, alles hat bestens geklappt und wir sind sehr zufrieden.
Natürlich war es schade, dass Trautmanns und Ursula Böß nicht mit uns in dem 1.Klasse-Abteil waren. Das war nicht so schön, denn es war doch ein Unterschied, aber na ja, da kann man nichts machen.

Der Baikalexpress war wirklich der beste Zug, alles war sauber und hat funktioniert. Der zweite Zug von Irkutsk nach Ulan Bator war der reine Schmuggelzug, dauernd gingen die Leute mit riesengroßen Paketen hin und her. Wo die alle herkamen ist und bleibt uns ein Rätsel. Aber uns hat es nicht sonderlich gestört, uns hat keiner belästigt. Auch die Grenzformalitäten waren in Ordnung, obwohl wir lange Zeit warten mußten, aber dass wußten wir ja schon vorher. Das Umspuren an der chin. Grenze hat die Männer sehr interessiert.

In Irkutsk hatten wir zwei Gastfamilien, wobei die eine 5 Personen aufnahm und die andere zwei. Mein Mann und ich wollten zu der, die die 2 Personen nehmen wollte. Aber da konnten wir beim besten Willen nicht bleiben, obwohl vor allem ich mit sehr wenig zufrieden sein kann.

Wir hatten dann das Glück, dass Juri, der uns abholte, uns bei sich aufnahm. Er wohnt auch in der Nähe und so konnten wir auch zu Fuß uns mit den anderen treffen. Es hat sich also zur Zufriedenheit geregelt. Kennen Sie persönlich die Gastfamilien, oder kennen Sie die Leute von der dortigen Agentur? Das würde mich interessieren.

Sicherlich waren Sie auch schon bei Nikita auf der Insel Olchon? Ich glaube, dort ist es ein wenig chaotisch. Sie haben uns 7 in ein kleines Haus etwa 100 m weiter untergebracht, weil in der Anlage kein Platz wäre. Es war aber auch ein ziemliches Durcheinander zu dem Zeitpunkt unserer Ankunft. Zuerst waren wir etwas enttäuscht, denn wir dachten, wir bleiben in dem Camp. 'Unser' Häuschen hatte auch keine Türen in den Zimmern, sondern nur Stoffbahnen, das Toilettenhäuschen war 100 m weiter durch einen Kartoffelacker (aber mit dem schönsten Blick auf den Schamanenfelsen, den man sich denken kann!!), es gab keinen Riegel zum Verschließen nachts, waschen mußten wir uns draußen auf dem Hof, es gab keinen Strom.....Also versuchte Nikita mit Dreien von uns,eine andere 'bessere' Unterkunft zu finden, aber die Angebote waren zu weit weg und auch entschieden nicht besser. Also haben wir unser Häuschen bezogen! In Null komma Nichts hatten wir dann eine chemische Toilette für nachts, um 1/2 11 Uhr abends wurde noch ein Riegel angebohrt, es wurde ein Stromkabel für eine Tischlampe im Flug gezogen, der Unrat um das Haus wurde beseitigt--und das beste, der Ofen im Flur wurde abends mit Holz beheizt, so dass es abends schön warm und mollig war.

Gut, dass wir keine Türen hatten, denn so zog die Wärme von Raum zu Raum. Also, es war gut! Trotz allem, bei Nikita ist es ein wenig wie Massenabfertigung. Das Essen wurde zack zack hingestellt, er könnte sich auch mal ein paar neue Tassen leisten, fast alle waren angeschlagen, aber nicht nur etwas, sondern fast der ganze Rand. Na ja.

Mit Gregori, dem perfekt deutsch sprechenden Russen, haben wir zwei herrliche Fahrten über die Insel gemacht. Wir sind von Olchon begeistert. Welch ein Glück, dass ich die Insel in unser Programm genommen habe. Selbst die lange Fahrt dorthin ist herrlich. Auch die beiden anderen Punkte, Bolshye Koty und Listvjanke waren herrlich. Wir hatten in Bolshye Koty zweimal spätnachmittags ein bißchen Regen und es war kalt, aber dort hatten wir einen Radiator. So konnten wir uns auch helfen. Zum Essen mußten wir ja ca. 500m zu Natascha gehen, aber das hat uns nichts ausgemacht, wir hatten ja Zeit. Sie hat sehr gut gekocht. Dort haben wir auch andere Reisende getroffen, die auch über Sie gebucht haben, es war ein Spaß. (Das eine Ehepaar wollte noch nach China und eine Fahrt auf dem Jangtze machen, die anderen waren zu dritt, wobei der Freund des einen Mädchens wie Herr Hühner auch vorher krank wurde.)

Auch der Ausflug in der Mongelei nach Karakorum hat uns gut gefallen. So haben wir doch etwas von dem riesengroßen Land Mongelei gesehen.

Wir hatten Superwetter. Die Jurtencamps waren sehr schön. In dem ersten in Karakorum konnten wir in den Genuß des Vortrags eines Kehlkopfgesangs kommen. Wunderbar. Die Reiseleiterin, die wir hier hatten, war wirklich sehr nett, aber ihr Deutsch konnten wir zum Teil nicht so gut verstehen. Na ja. Das Frühstück für die Übernachtung vor der Weiterreise haben wir schon nach der Ankunft mit dem Zug aus Irkutsk in Anspruch genommen, so konnten wir frühmorgens nach dem Auschecken gleich zum Bahnhof und haben dann im Zug gefrühstückt. Wir fanden, dass war eine gute Idee.

leider war das Wetter in China nicht so gut, es war sehr viel Smog und dazu schwül und heiß, aber für das Wetter kann man ja nichts. Leider
waren viele Gebäude im Kaiserpalast eingerüstet, genauso wie beim Himmelstempel, dort konnten wir noch nicht einmal überall hin, nur bis zur
Echomauer, das war für Sigrid Linndorf sehr schade, denn sie kannte als einzige noch nichts von Peking. Besser wäre es gewesen, die Agentur hätte uns dafür den Lama- und den Konfuzius-Tempel angeboten. Na ja, vielleicht für Sie als Anregung. Peking rüstet für Olympia, deshalb wird vieles auf Hochglanz gebracht, abgerissen und neu aufgebaut. Immer zum Vorteil? Die Renovierung der Verbotenen Stadt soll 17 Jahre dauern.

Auch das für Sie zur Information. Hatten wir vor 3 Jahren ein Glück, dass wir alles schön betrachten konnten.

Die Reiseleiterin PingPing, glaube ich hieß sie, hatte uns angeboten, eine KongFu Show (eine Geschichte von einem kleinen Jungen, der ins Kloster soll) zu besuchen. Linndorfs und ich selbst sind hingefahren, es war ein einmaliges Erlebnis. Besser als Starlight Espress und das ist schon einsame Spitze.

So, nun habe ich Ihnen viel berichtet, hoffentlich habe ich Sie nicht gelangweilt.

Ich hoffe, wir werden mal wieder eine Reise über Ihr Reisebüro buchen. Wir haben Sie schon des öftern weiterempfohlen. Hoffentlich bringt's Ihnen was.

Für heute also nun alles Gute und viele freundliche Grüße aus Dietzenbach

Heidi & Hans Joachim Stoppel im August 2005



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Wir bedanken uns bei Ihnen für die Einsendung Ihres Reiseberichts!